Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Pfalzwerke legen Jahresabschluss vor – Konzern mit gutem Ergebnis – Strompreise bleiben erneut stabil – Mitarbeiteranzahl und Ausbildungsquote erhöht.
Auf der heutigen Hauptversammlung im Ernst-Bloch-Zentrum in Ludwigshafen präsentierte die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT die Zahlen für das Geschäftsjahr 2009.
Pfalzwerke – Konzern
Die Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich 2009 um 211,4 Millionen Euro auf 1.764,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.553,4 Millionen Euro). Getragen wurde dieses Wachstum vor allem durch die Vertriebsaktivitäten in der Strom- und Gassparte der Muttergesellschaft und durch die Umsatzzuwächse der Tochter Pfalzsolar. Verbunden mit der Absatzmengenerhöhung war ein Anstieg der Strombezugskosten, die in den Materialaufwendungen erfasst sind. Das Konzern-Betriebsergebnis beläuft sich auf 52,4 Millionen Euro (Vorjahr: 45,1 Millionen Euro). Der Konzernüberschuss erhöhte sich um 5 Millionen Euro auf 26,2 Millionen Euro. Im Pfalzwerke-Konzern waren im abgelaufenen Geschäftsjahr 870 (Vorjahr: 838) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unbefristeten Arbeitsverhältnissen. „Damit hat sich die Pfalzwerke-Gruppe in einem Jahr der Wirtschaftskrise hervorragend behauptet“, betonte Vorstandsmitglied Dr. Werner Hitschler bei der Präsentation der Geschäftszahlen. „Die Auswirkungen der Finanzkrise in der Wirtschaft werden zwar auch in 2010 spürbar sein“, ergänzt Hitschler, „die Pfalzwerke begegnen dem mit der Erschließung neuer Märkte und Vertriebskanäle sowie Investitionen in Erneuerbare Energien“.
Pfalzwerke Aktiengesellschaft
Die Umsatzerlöse der Aktiengesellschaft sind um 11 Prozent auf 1.587,1 Millionen Euro (Vorjahr: 1.427,0 Millionen Euro) gestiegen. Die Materialaufwendungen betrugen im vergangenen Geschäftsjahr 1.427,9 Millionen Euro (Vorjahr: 1.281,6 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis liegt bei 55,6 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss beträgt 17,8 Millionen Euro. Bei einem gegenüber den Vorjahren vergleichbaren Bilanzgewinn der Aktiengesellschaft von 16,6 Millionen Euro wird eine Dividende von 9,00 Euro pro Stückaktie (Vorjahr: 9,00 Euro) ausgeschüttet. Davon profitieren vor allem der Bezirksverband und Kommunen im Netzgebiet, denen knapp drei Viertel der Pfalzwerke-Aktien gehören. Die Stammbelegschaft der Pfalzwerke Aktiengesellschaft umfasste zum Stichtag 31.12.2009 610 Personen (Vorjahr: 589). Hinzu kommen 56 Auszubildende (Vorjahr: 52). Die Ausbildungsquote liegt mit 8,1 Prozent deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 5,6 Prozent.
Privat- und Gewerbekunden
Im Segment der Privat- und Gewerbekunden belieferten die Pfalzwerke in 2009 über 340.000 Haushalte und Gewerbebetriebe mit Strom. In dieser Zahl sind auch die stetig zunehmenden 1·2·3energie-Kunden enthalten. Nach wie vor ist dieses Segment durch eine hohe Wechselbereitschaft geprägt. Dennoch verzeichneten wir im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine wesentlich niedrigere Wechselquote, die Kundenwechsel im Stammgebiet nahmen zudem ab.
Strompreisentwicklung
Die Pfalzwerke kaufen Strom langfristig ein und haben dadurch Preisrisiken langfristig verteilt und in beide Richtungen ausgeglichen. Aus diesem Grund konnten die Strompreise im Allgemeinen Tarif im gesamten Jahr 2009 stabil gehalten werden. Auch für 2010 sind in diesem Segment der Haushaltskunden der Pfalzwerke keine Strompreiserhöhungen geplant.
91 Millionen Euro Investitionen in Netzausbau und Instandhaltung
Die Versorgungssicherheit unserer Kunden in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis stand schon immer an erster Stelle. Im Berichtsjahr 2009 investierten die Pfalzwerke deshalb rund 91 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung technischer Anlagen. Gleiche Summen sind für 2010 geplant. „Diese Investitionen sind allerdings dann gefährdet, wenn das Risiko für die erwirtschaftbare Rendite zu hoch wird“, warnt Vorstandsmitglied Günther Koch deutlich vor einer weiteren Zersplitterung der Netze, bei der eine flächendeckende und einheitliche Betreuung sowie eine Optimierung der Betriebskosten nicht mehr gegeben wäre.
Geschäftsfeld Public-Private-Partnership
Vielsprechende Kooperationen wurden im Bereich Public-Private-Partnership, also der Zusammenarbeit mit Kommunen und Gemeinden beschlossen: Neben Maikammer und Kusel wurde die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Donnersberg sowie sechs weiteren Verbandsgemeinden besiegelt und die „Neue Energie Donnersbergkreis GmbH“ gegründet. Gemeinsam sollen Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien umgesetzt werden. Hinzu kommt die jüngst mit VR-Banken gegründete „Energiegenossenschaft Südpfalz“, die insbesondere den Bau von Fotovoltaikanlagen zum Ziel hat.
Geschäftsfeld Geothermie
Aufgrund seismischer Ereignisse und der damit verbundenen Erhöhung behördlicher Auflagen, kam es bei Projekten mit geothermischem Hintergrund zu Verzögerungen. Obwohl die zweite Bohrung in Insheim im April 2009 erfolgreich beendet wurde, erhiel-ten wir erst im Frühjahr 2010 die Genehmigung für weitere Tests, die mittlerweile angelaufen sind. Läuft alles nach Plan, gehen wir von einem Kraftwerksanschluss in 2011 aus. „Geothermie ist eine sichere, saubere, grundlastfähige Technologie und sie kann eine zukunftsträchtige Form der Energiegewinnung darstellen“, unterstrich Vorstandsmitglied Dr. Werner Hitschler. „Ein sicherer Betrieb und die gesellschaftliche Akzeptanz sind für uns von großer Bedeutung und wir nehmen die Befürchtungen der Bevölkerung nicht auf die leichte Schulter“, so Hitschler weiter.