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Altleiningen – Jahrestagung der Schulleiterinnen und Schulleiter katholischer Regelschulen im Bistum Speyer-„Inklusion braucht Zeit und Ausdauer“

Altleiningen/ Speyer/Metropolregion Rhein-Nckar (is).Jahrestagung der Schulleiterinnen und Schulleiter katholischer Regelschulen im Bistum Speyer in der Caritas Förderschule in Altleiningen .„Ich fand, dass ich heute sehr schnell beim Schnippeln war“, sagt Julia und schmiegt sich zufrieden an ihren Freund Mike (Namen der Jugendlichen wurden geändert). Julia besucht St. Rafael in Altleiningen, eine staatlich anerkannte Förderschule des Caritas-Verbandes mit dem Schwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung. Jeden Donnerstag ist ihre Klasse in der Schulküche für das Essen zuständig. An diesem Donnerstag kocht die Klasse für 15 Schulleiterinnen und Schulleiter katholischer Schulen im Bistum Speyer, die im Rahmen ihrer Jahrestagung mit dem Schwerpunktthema „Inklusion“ am 20. Februar St. Rafael besuchten. „Inklusion heißt, dass alle mit ihren Besonderheiten und Fähigkeiten an der Gesellschaft teilhaben, ohne Einschränkungen. Das gemeinsame Kochen ist dafür ein wunderbares Beispiel. Alle haben eine Aufgabe, alle haben ein Ziel, und zum Schluss kommt ein tolles Ergebnis heraus“, so Schulrat Thomas Mann, der Leiter der Veranstaltung. Auch für ihn fand man in der Schulküche eine sinnvolle Aufgabe. Er putzte den Salat, während die Schulleiterinnen und Schulleiter sich ein genaues Bild vom Unterricht und dem Ablauf der Schule machten.
Einmal im Jahr lädt die Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“ des Bistums Speyer die Schulleiterinnen und Schulleiter der kirchlichen Gymnasien, Realschulen und Berufsbildendenden Schulen zu einer zweitägigen Tagung ein. Neben dem Austausch ist jeweils ein thematischer Schwerpunkt gesetzt: in diesem Jahr „Inklusion“. Ab dem neuen Schuljahr 2014/2015 können Eltern vorbehaltlos die Schule für ihre Kinder auswählen. „Damit Regelschulen Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen erziehen und bilden können, braucht es aber mehr als gute Absichtsbekundungen“, erklärt Thomas Mann. Und die überaus ehrgeizigen politischen Ziel- und Gesetzesvorgaben machten Druck. Oftmals seien weder die Schulgebäude barrierefrei, noch die Lehrerinnen und Lehrer auf diese pädagogische Aufgabe ausreichend vorbereitet. Zudem stellten die Rahmenbedingungen der Regelschulen die Schulleitungen vor fast unlösbare Aufgaben. „ 25 bis 28 Kinder in einer Klasse, wenig zur Verfügung stehende Förderstunden, keine zusätzlichen pädagogischen Fachkräfte und sehr unterschiedliche Qualifikationen der Integrationshelfer sind nur einige Hürden“, so Mann.
Die Förderschule St. Rafael berät bereits seit einigen Jahren Regelschulen auf dem Weg zur Inklusion. „Und die Regelschulen brauchen dringend solche Beratungszentren. Wir verhandeln derzeit mit dem Land, damit der Caritas-Verband das Angebot der Beratungszentren ausbauen kann. Aber dazu müssen auch die personellen und finanziellen Ressourcen deutlich ausgebaut werden“, gibt Barbara Aßmann, die Leiterin der Caritas-Sparte „Förderzentren“ beim abendlichen Kamingespräch im Rahmen der Tagung im Heinrich-Pesch-Haus zu bedenken. Marion Poh, Schulleiterin von Altleinigen, und ihrem Kollegium stehen nur wenige Unterrichtsstunden zur Verfügung, um andere Schulen zu beraten. „Ein Regelschulsystem, das seit Urzeiten exklusiv funktioniert, braucht Zeit und Ausdauer um inklusiv zu werden“, betont auch Domdekan Dr. Christoph Kohl, Leiter der Hauptabteilung „Schulen, Hochschulen und Bildung“.
Das Schulteam in St. Rafael hat diese Ausdauer. Es arbeitet nach dem Lösungsorientierten Ansatz von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg. Im Kern besagt dieser Ansatz, dass Menschen und im Besonderen Kinder am besten wachsen, wenn sie gelobt, je nach ihren Fähigkeiten gefördert und vorbehaltslos geliebt werden. „Vorbildlich! Vielen Dank für die Essensausgabe“, steht demzufolge auf dem Lobkärtchen, das der Schulrat von der Schulleiterin am Ende des Mittagessens bekommt.

Das Foto zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrestagung

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