Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. E-Immobility? Warum kommt die Elektromobilität in Deutschland nicht in Fahrt?
Das aktuelle Bild der Elektromobilität in Deutschland ist eindeutig zwiespältig: Äußerst bescheidenen Zulassungszahlen (7.114 Elektrofahrzeuge zum 01.01.2013 lt. KBA) stehen nach wie vor ambitionierten Zielsetzungen gegenüber. So postuliert beispielsweise die Bundesregierung immer noch das Ziel, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen. Gleichzeitig investieren deutsche Hersteller beachtliche Summen in die Entwicklung von E-Cars, beispielsweise BMW in die Modelle i3 und i8. Das wirft angesichts der derzeitigen Zulassungszahlen die Frage auf, ob sich diese Investitionen jemals rentieren.
In diesem Spannungsfeld angesiedelt ist die aktuelle Studie zur Akzeptanz der Elektromobilität in Deutschland, die von Prof. Dr. Stefan Bongard, Hochschule Ludwigshafen am Rhein, im Zeitraum Dezember 2013 bis Januar 2014 durchgeführt wurde. Der Online-Fragebogen, der von über 1.600 Teilnehmern beantwortet wurde, basiert dabei inhaltlich auf dem 2014 im Verlag Springer Vieweg erschienenen Buch „Elektromobilität im motorisierten Individualverkehr“ des Autorenteams Mathias Bertram und Stefan Bongard.
Hinsichtlich wichtiger Fragen zeigt die unabhängige Studie eindeutige Ergebnisse:
Die generelle Einstellung zur Elektromobilität ist eindeutig positiv. 76 % aller Befragten gaben eine positive Einschätzung zur Elektromobilität ab.
Große Defizite gibt es bei der Kenntnis von Fachbegriffen, welche die Elektromobilität mit sich bringt. 39 % der Befragten schätzen ihr Know-How diesbezüglich als niedrig bzw. sehr niedrig und 33 % als mittelmäßig ein.
Die Neugier bzw. das Interesse an Elektromobilität ist erstaunlich groß. 57 % der Befragten schätzten ihr Interesse und ihre Neugier als hoch ein; immerhin 25 % noch als mittel.
Die Kaufbereitschaft für die Anschaffung eines Elektroautos steht in starkem Kontrast zu Neugier und Interesse. 44 % der Befragten geben eine geringe und 29 % eine nur mittlere Kaufbereitschaft an.
Der für diese Studie von Prof. Dr. Stefan Bongard entwickelte ECAR-Index zur Messung der Attraktivität der Elektromobilität zeigt deutlich das Dilemma auf, in dem sich die Elektromobilität aktuell befindet: Einer relativ hohen Neugier steht eine negative Kaufbereitschaft gegenüber. Der ECAR-Index zeigt indes die Potentiale der Elektromobilität auf. Ziel muss es sein, die Neugier und das große Interesse an Elektromobilität in Kaufbereitschaft zu transformieren.
Weitere Ergebnisse dieser Studie werden in Kürze auf der Website www.elecarda.com veröffentlicht. Ebenfalls ist es möglich, sich auf www.elecarda.com zu registrieren, um ausgewählte Ergebnisse per Mail zu erhalten.