Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar / Hamburg – UHC-Damen machen Hamburger Finale perfekt – 2. Halbfinale Damen in Hamburg: UHC Hamburg – Mannheimer HC 9:6 (6:3) Die Zuschauer in der Sporthalle Hamburg werden am morgigen Sonntag ein hanseatisches Endspiel um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Damen 2014
zu sehen bekommen. Nach dem Club an der Alster machte im zweiten Halbfinale der UHC Hamburg mit einem 9:6 (6:3)-Erfolg gegen den Mannheimer HC den Finaleinzug
perfekt.
UHC-Coach Claas Henkel: „Obwohl wir es wussten, waren wir anfangs doch ein wenig überrascht von der Aggressivität der Mannheimerinnen, aber mit einer sensationellen zweiten Hälfte der ersten Halbzeit haben wir das super gedreht und deshalb am Ende auch verdient gewonnen. Jetzt haben wir ein Hamburger Finale, das ist ja ein fast einmaliges historisches Erlebnis. Das wird ein grandioses Spiel gegen ein starkes Team. Aber ich hätte jetzt überhaupt keine Lust, auf uns zu treffen, weil die Mädels einen solchen Push haben und ein so gefährlicher Gegner sind. Die sind kaum zu stoppen.“
„Wir hatten uns heute viel vorgenommen, und aus meiner Sicht hat das Spiel auch gezeigt, dass wir hier absolut mithalten konnten“, so MHC-Trainer Aditya Pasarakonda. „Leider haben wir uns zwischendurch ein wenig den Schneid abkaufen lassen. Da hat man gemerkt, dass uns vielleicht doch ein wenig Endrunden-Erfahrung fehlt. Jetzt müssen wir erstmal eruieren, warum wir nach dem guten Start nicht da weitermachen konnten. Fest steht aber, dass wir bei Eckenverwertung und – ausbeute heute nicht gut waren. Und dann ist es in einem Halbfinale eben schwer zu gewinnen.“
In einem Spiel, in dem beide Mannschaften über die meiste Zeit das Spiel mit Torhüterin favorisierten, ging es im Vergleich zum ersten Halbfinale eher etwas verhalten los. Mannheim machte zu Beginn im gegnerischen Schusskreis den besseren Eindruck. Mit der ersten Strafecke des Spiels markierte Maxi Pohl auch den ersten Treffer – humorlos in die Mitte. Der UHC tat sich auch in den nächsten Minuten schwer, ins Spiel zu kommen, vergab zudem die ersten Möglichkeiten und konnte sich in dieser Phase bei Keeperin Yvonne Frank bedanken, die ein, zwei Mal gut gegen Lydia Haase und Charlotte van Bodegom hielt. Nach einer knappen Viertelstunde legte Mannheim nach einem Konter nach. UHC-Schlussfrau Frank war zwar noch dran, aber der Schuss von Haase war dennoch drin. Das schien den UHC geweckt zu haben, denn innerhalb von nur einer Minute stellten die Hamburgerinnen alles wieder auf Anfang. Zunächst hatte Lisa Altenburg nach Spielaufbau durch die Mitte von halblinks den Anschlusstreffer erzielt, dann stand am Ende eines nahezu identischen Angriffs Kristina Hillmann richtig für den 2:2-Ausgleich. Jetzt war das berühmte Momentum beim UHC, und der wusste das zu nutzen. Roda Müller-Wieland verwandelte eine Strafecke knapp unter die Latte zur ersten Führung, und die Partie war gedreht. Mannheim war merklich beeindruckt und hatte Glück, dass ein Schlenzer von Lisa Altenburg nur an den Pfosten krachte (18.). In Überzahl – nach Gelb gegen Maxi Pohl – gewann der UHC noch mehr Spielanteile und zeigte sich vor allem vor dem Tor deutlich effektiver. In der 24. Minute konnte Altenburg im Kreis nicht vom Ball getrennt werden, und als sie abzog, ging der Ball auch noch durch die Schienen von Kölns Torhüterin Nadine Stelter. Mannheim hatte zwar auch ein paar Chancen, scheiterte aber in dieser Phase ein ums andere Mal an Yvonne Frank. Stattdessen legte der UHC nach. Marie Mävers mit dem Pass quer durch den Schusskreis auf Julia Dudorov, die mit dem flachen Brett zur Stelle war. Im Gegenzug traf van Bodegom zwar nur den Pfosten, aber beim Abpraller war Lydia Haase zur Stelle und verkürzte auf 3:5, bevor UHC-Stürmerin Celine Wilde die Schlussecke der ersten Hälfte sehenswert in den rechten oberen Winkel setzte.
Mannheim kam druckvoll aus der Pause und hatte zunächst auch etwas mehr vom Spiel. Auf der anderen Seite hatte der UHC Verletzungspech, als sich Lisa Altenburg in einem Zweikampf an der Hand verletzte und ausgewechselt werden musste. Beide Mannschaften hatten in dieser Phase ihre Chancen, aber es dauerte erst zehn Minuten, bis wieder gejubelt werden durfte. Und das wurde beim UHC zuerst getan: Erneut Celine Wilde versenkte eine trafecke zum eigentlich beruhigenden 7:3. Jetzt entwickelte sich eine ausgeglichene Partie – in der jetzt Mannheim wieder an der Reihe war. Lydia Haase konterte über rechts, bediente Charlotte van Bodegom, die eiskalt vollstreckte. Der MHC wechselte nun die Keeperin aus und hatte Pech, als Jana Teschke Greta Lyer, die das Leibchen trug, umkurvte und zum 8:4
einschob. Doch Mannheim gab sich nicht geschlagen: Erst scheiterte Lyer an Frank, dann verlud van Bodegom die UHC-Schlussfrau und traf zum 5:8. Der UHC hatte allerdings postwendend die Antwort parat, und die gab Julia Dudorov nach einem Konter. Zwei Minuten vor Schluss traf Lydia Haase zwar noch einmal per Strafecke, aber das war letztlich nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Tore:
0:1 Maxi Pohl (3.)
0:2 Lydia Haase (14.)
1:2 Lisa Altenburg (14.)
2:2 Kristina Hillmann (15.)
3:2 Roda Müller-Wieland (KE, 16.)
4:2 Lisa Altenburg (24.)
5:2 Julia Dodorov (28.)
5:3 Charlotte van Bodegom (29.)
6:3 Celine Wilde (KE, 30.)
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7:3 Celine Wilde (KE, 40.)
7:4 Charlotte van Bodegom (47.)
8:4 Jana Teschke (53.)
8:5 Charlotte van Bodegom (55.)
9:5 Julia Dudorov (56.)
9:6 Lydia Haase (KE, 58.)
Strafecken:
UHC 4 (3 Tore) / MHC 9 (1 Tor)
Gelbe Karte:
– / Maxi Pohl (20.)
Zuschauer:
3.200
Schiedsrichter:
Michelle Meister / Gabriele Schmitz