Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Anlässlich der Vorstellung des Buches „Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim“, erklärte IHK-Präsident Dr. Gerhard Vogel, dass diese Studie einen wichtigen Beitrag im Sinne der Erinnerungskultur darstellt. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar bedauere zutiefst die Rolle, die Personen aus Haupt- und Ehrenamt in der Zeit der Nazi-Diktatur bei der Arisierung gespielt haben. Wie das Buch an einer Reihe von Stellen zeige, war das Verhalten damals führender Personen der damaligen IHK Mannheim menschenverachtend. „Das begangene Unrecht bestürzt uns“, sagte Vogel.
-
INSERAT
www.cdu-lu.de
Die IHK Rhein-Neckar sei sich ihrer historischen Verantwortung bewusst und habe auch deshalb mit rund 12.000 Euro zur Finanzierung dieses ausführlichen Werkes beigetragen. „Die Aufarbeitung der eigenen Geschichte ist für die IHK als Institution essentiell, um das Vergessen zu verhindern und um zukünftig sicher zu stellen, dass solches Unrecht nicht wieder geschieht“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke.
Der IHK ist ihre historische Rolle während der Nazi-Diktatur schon seit längerem wichtig. Bereits 2005 hatte sie deshalb einen Historiker beauftragt, die Geschichte der IHK Mannheim auch in der Nazi-Zeit zu erforschen. Die Forschungsergebnisse wurden in einer Artikelreihe im IHK-Wirtschaftsmagazin (2005-2008) veröffentlicht. Schon dabei zeigte sich, dass die in der Nazi-Zeit gleichgeschaltete IHK über ihre – durch die Verordnung des Reichswirtschaftsministeriums vom 5. Juli 1938 – definierte Aufgabe hinaus an der Arisierung beteiligt war.
Das Archiv der IHK ist bei dem Bombenangriff vom 5./6.September 1943 auf Mannheim fast vollständig zerstört worden. Die Restbestände, die nicht dem Krieg zum Opfer fielen, wurden für die Forschung offen gelegt. Wichtige Unterlagen insbesondere auch zur Rolle der IHK Mannheim stehen im Stadtarchiv für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
