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Neustadt – Gedenkkonzert „Musik und Wort der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus“

Neustadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Kulturabteilung der Stadt Neustadt an der Weinstraße und der Förderkreis PalatinaKlassik laden am 27. Januar 2013 um 18 Uhr zu einem besonderen musikalischen Ereignis für Musik- und Kulturfreunde ein. In einem Gedenkkonzert werden Werke verfemter und ermordeter jüdischer Komponisten in der Martin-Luther-Kirche in Neustadt an der Weinstraße präsentiert. An diesem Tag, den Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog am 3. Januar 1996 im Gedenken an die Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch Proklamation zum „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“ erhoben hat, präsentiert „PalatinaKlassik“, die neue Konzertreihe für die Pfalz, Baden und die Saar-Lor-Lux-Region, ein Konzertprogramm, das versucht, diesem Tag in Nachdenklichkeit gerecht zu werden.

Zum Inhalt
So werden neben Werken der verfemten und von den Nazis ermordeten jüdischen Komponisten Viktor Ullmann und Erwin Schulhoff Kompositionen von Franz Schubert, Franz Liszt sowie des großen musikalischen jüdisch-christlichen Versöhners Felix Mendelssohn-Bartholdy erklingen. Von Viktor Ullmann wird an diesem Abend die Vertonung der Erzählung “Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke” nach dem Text von Rainer Maria Rilke zur Aufführung kommen. Als Rezitator dieses im Stile eines Melodram gestalteten Werkes wird der seit kurzem in Speyer ansässige, international renommierte Theatermann Curt Timm, gemeinsam mit Hisako Nishizawa-Krämer und Andrei Ivanovitch am Klavier, mitwirken. Ein anderer verfemter und an den Folgen seiner Misshandlungen unter der Nazi-Tyrannei verstorbener Komponist war Erwin Schulhoff. Von ihm wird an diesem Abend seine „Suite für Klavier“ erklingen. Klaviermusik auch von Franz Schubert: Seine Fantasie in F-Moll für Klavier zu vier Händen spielen Hisako Nishizawa-Krämer und Andrei Ivanovitch. Mit der Vertonung des 23. Psalms von Franz Schubert sowie der „missa choralis“ von Franz Liszt tritt dann auch das „PalatinaKlassik Vokal-Ensemble“ in Aktion, das schließlich noch Auszüge aus den großen Oratorien „Paulus“ und „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör bringen wird. Neben dem „Cornet“ wird Rezitator Curt Timm weitere, in den Kontext der Veranstaltung passende Gedichte von Rainer Maria Rilke rezitieren.

Die Mitwirkenden
Nach dem Abschluss mit „Auszeichnung“ an der Staatlichen Tokyo Universität für Kunst bekam Hisako Nishizawa-Kraemer ein Stipendium des DAAD für ein Musikstudium in Deutschland an der Staatlichen Musikhochschule des Saarlandes. Bereits während des Studiums konzertierte die Pianistin im In- und Ausland, hatte mehrere Radio- und Fernsehauftritte und war Preisträgerin beim Internationalen Klavierwettbewerb in Terni/Italien. Seit 1975 ist sie Dozentin an der Hochschule für Musik in Heidelberg und Mannheim.

Der Pianist Andrei Ivanovitch begann seine Ausbildung 1975 an der Zentralen Musikschule des Staatl. Leningrader Konservatoriums in der Klasse Nina Perunowas. Sein Studium absolvierte er mit Auszeichnung am Leningrader Konservatorium, an der Russischen Akademie für Musik in Moskau und an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Teodor Gutman, Nikita Jushanin u. Peter Eicher. Während seines Studiums wurde Ivanovitch Preisträger bei vielen internationalen Wettbewerben, u.a. in Köln, Salerno/Italien, Maryland/USA und beim World Piano Competition in Cincinnati/USA.

Zu dieser Zeit spielte er mit den St. Petersburger Philharmonikern, dem Russischen Nationalorchester, dem Orchester der Staatskapelle (St. Petersburg), der Baden-Badener Philharmonie und den Tbiliser Philharmonikern. Bei seinem Amerika-Debüt im Lincoln Center (New York) verglich die New York Concert Review seine pianistische Kunst mit der Dinu Lipattis. Seit 2003 ist er Ehren-Mitglied der Chopin-Gesellschaft.

Curt Timm studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und wurde als Schauspieler und Regisseur des Schauspiels und der Oper ausgebildet. Engagements führten ihn an diverse Bühnen, u.a. Thalia-Theater Hamburg, Hamburger Kammerspiel, Schaubühne München, Komödie Frankfurt/Main. Als Dozent für Schauspiel und Sprech¬technik bildete er an der Staatlichen Schauspielschule Berlin Bühnennachwuchs aus. 20 Jahre leitete Curt Timm als Intendant in Stralsund und Flensburg die Theater der Städte. Zahlreiche Werke der großen Klassiker und der Moderne gingen in seinen Inszenierungen über die Bühne. Seine besondere Liebe gehört der Oper, bei der Curt Timm in großer Zahl ebenfalls Regie führte. Als Schauspieler gestaltete er auf der Bühne zahlreiche klassische Rollen sowie diverse Rollen im Fernsehen, u.a. in „Tatort“, „Bella Block“, „Hagedorns Tochter“ u.v.a. Beim Norddeutschen Rundfunk mit Radio Bremen war Curt Timm Jahrzehnte als Regisseur des Hörspiels tätig und produzierte dort über 60 Hörspiele. Er gastierte in den letzten Jahren in zahlreichen Städten als Rezitator und beging 2010 sein 65jähriges Bühnenjubiläum. Curt Timm arbeitet heute als Produzent, Regisseur und Rezitator.

Das PalatinaKlassik Vokalensemble setzt sich aus hervorragenden Sängerinnen und Sängern der pfälzisch-saarländischen Region zusammen, vor allem aus den von Leo Kraemer seit Jahren betreuten Chören. Das musikalische Spektrum spannt sich von kompakt besetzten A-Capella-Formationen bis hin zum großformatig-sinfonischen Chorensemble. Aufführungsorte waren bislang die südwestdeutsche Großregion, z. B. Feierabendhaus der BASF Ludwigshafen, Rosengarten Mannheim und in bedeutenden Kathedralen u. a. Chartres, Verdun, Dom zu Speyer, Lateranbasilika Rom, „St. Paul vor den Mauern“ Rom sowie die Philharmonien in Minsk und St. Petersburg.

Der Dirigent
Prof. Leo Kraemer studierte Kirchenmusik in Trier und Saarbrücken. Weitere Studien folgten u.a. bei den Organisten L. Doerr, G. Litaize, M. Schneider, den Pianisten A. Aeschbacher, A. Leopolder sowie bei den Dirigenten S. Celibidache, G. Wand und E. Jochum. Er ist Preisträger mehrerer internationaler Orgel-Wettbewerbe, wie z. B. 1965 Mendelssohn Bartholdy Preisträger der Stiftung, Preußischer Kulturbesitz Berlin, 1967 Preisträger Flandern Festival Brügge oder 1970 Preisträger des Orgelwettbewerbs Aosta/Italien. Künstlerische Schwerpunkte sind historische Aufführungspraxis (Bach etc.), Wiener Klassik, die Werke von Mendelssohn, Schubert, Bruckner, Brahms, Mahler, Reger, Hindemith, Messiaen. Von 1971 an war er 38 Jahre lang mit der Dommusik in Speyer verbunden, zunächst als Domorganist und später als Domkapellmeister und Initiator, Begründer und Künstlerischer Leiter der „Internationalen Musiktage Dom zu Speyer“. Seit 1969 leitet er den Oratorienchor „Philharmonischer Chor an der Saar“, daneben auch den „Chor der Saarländischen Bachgesellschaft“ und das „PalatinaKlassik Vokalensemble“. 1998 erfolgte seine Ernennung zum Professor, er unterrichtete an den Musikhochschulen Saarbrücken und Mannheim.
Seit vielen Jahren ist Leo Kraemer weltweit als Dirigent verschiedener Orchester in In- und Ausland gefragt, z. B. St. Petersburger Philharmoniker, Salzburg Camerata, Wiener Singverein und Orquesta Sinfonica Nacional Mexico-City. Zahlreiche Konzertreisen führen ihn immer wieder ins Ausland, so z. B. Russland, Mexiko, Japan, Korea u. a. Sein kulturelles u. künstlerisches Schaffen wurde ausgezeichnet mit der Ehrenmitgliedschaft der St. Petersburger Philharmonischen Gesellschaft (2002) und der Verleihung der Peter-Cornelius-Plakette durch das Land Rheinland-Pfalz (2007). 2010 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Karten
Karten (10 €, für Schüler und Studenten 5 €) erhältlich bei der Kulturabteilung, Friedrichstraße 1, Telefon 06321 855-404. Montag – Freitag 9:30 – 12:30 Uhr, Montag – Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr und Donnerstag 14:00 – 17:00 Uhr.
Am Veranstaltungstag an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. – Online-Ticketing: www.ticket-regional.de

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