Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Eine Stadt im Wandel: Auf der Suche nach neuen Wohn- und Bauformen – Hochkarätiger Konversionsworkshop „Architektur und Wohnen“ im MAFINEX – Drei der Experten: Torsten Becker, Architekt aus Frankfurt, Dr. Oliver Frey von der Technischen Universität Wien und Uli Hellweg, der Leiter der Internationalen Bauausstellung Hamburg (v.l.n.r)
Aufbruchstimmung herrschte gestern im Mannheimer MAFINEX Technologiezentrum. Zehn rennomierte Fachleute aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland hatten sich versammelt, um gemeinsam mit Baubürgermeister Lothar Quast und anderen Vertretern der Mannheimer Verwaltung über die Umgestaltung der bisher von den US-Streitkräften genutzten Flächen für eine zivile Nutzung (Konversion) zu diskutieren. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz nahm phasenweise an der Veranstaltung teil. Er freut sich über das Interesse an der Mannheimer Stadtentwicklung: „Ich finde es großartig, dass sich ein so hochkarätig besetztes Expertenteam zusammengefunden hat, um über die Entwicklung von Architektur für unsere Stadt nachzudenken“, erklärt Kurz. „Die Chance, die uns die Konversion für die Entwicklung der Stadt liefert, ist einmalig“, so Kurz weiter.
Wie könnte ein „Modellquartier“ des 21. Jahrhunderts aussehen? Wie schafft man es, die Konversionsflächen qualitativ hochwertig zu gestalten und die angrenzenden Gebiete dabei einzubinden? Wie sollten Partizipationsverfahren aussehen, um einen möglichst großen Teil der Mannheimer Bevölkerung in den Planungsprozess zu integrieren?
Die Experten – alle „konversionserfahren“ – waren der Einladung des Konversionsbeauftragten der Stadt Mannheim, Dr. Konrad Hummel, gefolgt und hatten in einem ganztägigen Workshop Ideen gesammelt und Ratschläge formuliert, wie die neuen Räume genutzt werden könnten.
Einigkeit herrschte darüber, die Konversion als „Stadtumbau“ zu sehen und innovative Wohn-, Bau- und Finanzierungskonzepte zu stärken. Dazu gehören etwa Baugemeinschaften, ökologisches Bauen und Wohnformen, die einer zunehmend heterogener werdenden Stadtgesellschaft entsprechen. Die Teilnehmer gaben den Mannheimern wertvolle Empfehlungen mit auf den Weg in die Zukunft: einen übergeordneten Gesamtplan entwerfen, diesen auf die einzelnen Standorte herunterbrechen und dort mit den jeweiligen Akteuren arbeiten – die Bürger bereits vor dem Bebauungsplan mit ins Boot holen, vorhandene Partizipationsgremien nutzen, Runde Tische ins Leben rufen, mit den Bürgern neue Wohntypologien erörtern, parallel zu den neuen Quartieren zeitgemäße infrastrukturelle Verbindungen schaffen.
Konsens bestand darüber, städtebauliche Wettbewerbe für die einzelnen Standorte auszuschreiben und eine Parzellenvergabe an Investoren nach dem „Best Price-Prinzip“ zu vermeiden.
Durch den Abzug der Streitkräfte steht Mannheim ab 2016 zusätzlich 3,5 Prozent Gemarkungsfläche – das sind 510 Hektar – zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit engagierten Bürgern, externen und internen Experten hat sich die Stadt auf den Weg gemacht, diese sehr unterschiedlichen Flächen zukunftsweisend zu gestalten.
Der Workshop „Architektur und Wohnen“ war bereits der dritte in diesem Jahr – nach einem Workshop mit Vertretern der Mannheimer Wirtschaft und einem weiteren mit Vertretern aus der Bürgerschaft. Am Wochenende – 23./24.9.2011 – folgt ein Workshop zum Thema Stadtplanung, am 28. September finden Gespräche mit Migrantinnen und Migranten statt und am 11. Oktober schließt sich ein Workshop mit Studentinnen und Studenten an. Die Workshops und Zielgruppengespräche sind nicht öffentliche Veranstaltungen.
Die Geschäftsstelle Konversion ist unter der Mailadresse: konversion@mannheim.de erreichbar. Noch bis 23.September 2011 kann man auf diesem Weg weitere Ideen und Vorschläge einsenden. Unter http://www.mannheim.de/stadt-gestalten/meine-idee findet sich darüber hinaus ein Kontaktformular, mit dem ebenfalls weiterhin Ideen eingereicht werden können. Alle Ideen oder Fragen können natürlich auch per Post mitgeteilt werden: Geschäftsstelle Konversion; Friedrich-Karl-Str. 10-12; 68165 Mannheim.
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