Worms – Jüdische Kulturtage Worms 2011
Worms – Metropolregion Rhein-Neckar – Im Raschijahr 2005 wurden die Jüdischen Kulturtage ins Leben gerufen und finden nun vom 8. bis 18. September bereits zum siebten Mal statt. Federführend ist der Verein Warmaisa, der in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Mainz/Worms und der Stadt Worms immer wieder ein anspruchsvolles Programm zusammenstellt, das unterschiedliche Facetten der jüdischen Kultur beleuchtet.
Gleich am Donnerstag, 8. September um 19.30 Uhr gibt die jüdische Schriftstellerin und Schauspielerin Petra Kunik im Synagogenhof (bei Regen in der Frauensynagoge) Kostproben des berühmten jüdischen Humors. Temperamentvoll erzählt sie von seiner Herkunft, führt zu dem jüdischen Minnesänger Süßkind, zu dem Vater der Psychoanalyse Sigmund Freud und zu dem Publizisten Carlo Schmid, der feststellte: „Der jüdische Witz ist heiter hingenommene Trauer über die Gegensätze dieser Welt.“ Der koschere Wein, der gereicht wird, trägt zur Überwindung dieses Weltschmerzes sicher bei.
Mit Blick auf den projektierten Antrag der SchUM-Städte auf Unesco-Welterbe stellen am Sonntag, 11. September um 11 Uhr Wormserinnen und Wormser ausgewählte Grabsteine auf dem Friedhof Heiliger Sand vor. Abends ist um 20 Uhr die Sängerin Michèle Tauber mit ihrem Ensemble im LincolnTheater am Obermarkt zu Gast und spielt „Jüdische Chansons, Folklore und Klezmer“. Tauber, die bereits im Raschijahr mit einem Programm in der Synagoge begeisterte, singt auf Hebräisch, Russisch, Jiddisch und Englisch.
Über den Philosophieprofessor Hermann Cohen (1842-1918), den Begründer der Marburger Schule des Neukantianismus, der die wohl bedeutendste moderne jüdische Religionsphilosophie („Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums) vorgelegt hat, referiert Warmaisa Mitglied Dr. Ulrich Oelschläger am Donnerstag, 15. September um 20 Uhr im Raschihaus.
Das Chawwerusch-Theater beschließt am Sonntag, 18. September, 20 Uhr, im LincolnTheater die Jüdischen Kulturtage mit dem Stück „Der Lavendel der Langgässer“. Darin geht es um die Alzeyer Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, die nach fünf Jahren erstmals auf einem Bahnhof ihre Tochter wieder trifft. Cordelia hat Auschwitz überlebt…
Weitere Informationen zu den Jüdischen Kulturtagen gibt es bei Kulturkoordinator Volker Gallé im Rathaus (volker.galle@worms.de) und im Internet unter www.warmaisa.de oder www.worms.de.
Bild zeigt das Chawwerusch Theater