Sinsheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Volleyball 1. Bundesliga SV Sinsheim“
„Krimi in fünf Akten / 3:2 Sieg in Hamburg“
Wer hätte diese Entwicklung und „Lösung des gordischen Knotens“ vor Wochenfrist noch für möglich gehalten? Weil es so schön war hat das Team des SV Sinsheim auch die Auswärtspremiere ihres neuen Trainers Stefan Bräuer in Hamburg mit einem nie erwarteten 3:2 Sieg (25:21, 21:25, 26:24, 20:25, 16:14) abgeschlossen. Die Spielerinnen machten damit ihrer Mannschaftskollegin Kathrin Neumaier ein nachträgliches Geschenk zum 26. Geburtstag, den sie am Vortag hauptsächlich mit Training und Anreise nach Hamburg verbrachte. Aurubis Trainer Jean-Pierre Staelens war nach der Partie fassungslos, hatte er mit seinem Team doch intensive Videoanalyse des Gegners Sinsheim aus dem Suhlspiel betrieben. „Es war ein sehr gutes Spiel beider Teams, unsere Gäste waren aggressiver und haben den Sieg verdient“.
„Schwarze Magie; meine Mädels haben ihren Siegertrikots vom Samstag vertraut und die Chancen genutzt, die sich uns geboten haben“ lächelte ein zufriedener Trainer Stefan Bräuer.
Entgegen anderer An- und Abreisen klappte die Fahrt in den Norden problemlos und im ersten Durchgang legten die Kraichgauerinnen los wie die Feuerwehr. „Da haben wir Hamburg auf dem falschen Fuß erwischt und sind mit 8:7 und 16:8 davon gezogen“ der Trainer musste aber gegen Ende noch etwas zittern, Hamburg konnte aber nur noch auf 25:21 verkürzen. Im zweiten Satz drehte der vermeintliche Play off Kandidat von der Elbe den Spieß um, war stets 2-3 Punkte in Front und glich mit dem gleichen Satzergebnis zum 1:1 aus.
„Die Mädels glauben an sich und haben über weite Strecken die Annahmen ins Ziel gebracht“, das war der Garant für einen variablen Spielaufbau über Katharina Stauß. 113, der 140 Angriffe liefen über die Außenpositionen mit Tonya Mokelki und Julia Prus, sowie die Diagonale Luise Mauersberger, die abermals die Auszeichnung für die wertvollste Spielerin erhielt. Die Gastgeber hatten im dritten Satz stets die Nase vorn, doch im entscheidenden Moment scherte Sinsheim auf die Überholspur aus und setzte die entscheidenden Treffer zum 26:24.
„Hamburg hat taktisch kurz / lang gut serviert und wir hatten ein paar Wackler in der Annahme“ sah Stefan Bräuer den Grund für den Verlust des vierten Durchgangs mit 20:25. Es ist aber schon phänomenal welche mentale Stärke die Mannschaft im Moment auszeichnet. Trotz des ständigen Rückstands im fünften Durchgang, die Gastgeber waren bereits auf 12:9 davon geeilt, kamen die Kraichgauerinnen zurück. Sie haben nie aufgesteckt und beim 13:14 sogar einen Matchball abgewehrt. Am Ende haben sie dann gnadenlos zugeschlagen und VT Aurubis Hamburg mit 16:14 den Sieg aus den Händen gerissen.
Die Jubelszenen nach dem Sieg glichen denen vom Heimsieg, die Spielerinnen waren außer sich vor Freude und empfingen Stefan Bräuer mit strahlenden Gesichtern im Bus. „Heute dürfen wir feiern, morgen können wir durchatmen und übermorgen bereiten wir uns auf Erfurt (Samstag 29.01.) vor“. Im Augenblick des Triumphes warnte er aber auch gleich „wir dürfen nicht davon ausgehen, dass dies zum Selbstläufer wird, sonst erleiden wir Schiffbruch“.
Weitere Infos unter www.sv-sinsheim.de