Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar/ Brüssel – Aktuelle Ergebnisse des europaweit angelegten „Umfrage-projekts 50plus in Europa“ (SHARE) in Brüssel vorgestellt – Ministerialdirektor Tappeser: Europaweites Projekt zur Alternsforschung – einzigartige Datenbasis für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger.
„Die gestiegene Lebenserwartung stellt Gesellschaft und Politik vor besondere Herausforderungen“. Dies hat Ministerialdirektor Klaus Tappeser heute (24. November) in Brüssel betont. Anlass war die Vorstellung der aktuellen Ergebnisse des europaweit angelegten Umfrageprojekts „50plus in Europa“ (SHARE) in der Landesvertretung Baden-Württemberg.
„Der demographische Wandel schreitet rasch voran. Mit SHARE erhalten wir Daten zur wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Lage der Bevölkerung im Alter 50plus in derzeit 14 europäischen Ländern und Israel. Dieses Projekt zur empirischen Alternsforschung stellt für Wissenschaft und Politik eine einzigartige Ressource dar und liefert den Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft wichtige Informationen für zukunftsgerichtetes Handeln“, so Tappeser.
Neben persönlichen Faktoren liefere die Umfrage auch wichtige Anhaltspunkte zu den Einflüssen institutioneller Rahmenbedingungen auf Lebenserwartung und Altersversorgung. „Politikfelder wie Gesundheitswesen und Rentensysteme sowie Fragen der Beteiligung älterer Bürgerinnen und Bürger am Arbeits- und Wirtschaftsleben gewinnen weltweit immer mehr an Bedeutung“, so Tappeser. Die Forschungsergebnisse schafften die Voraussetzung dafür, die Chancen des demographischen Wandels konstruktiv zu nutzen.
Der Ministerialdirektor betonte die Rolle Baden-Württembergs im Rahmen des Projekts. „Das Forschungsprojekt wird vom Mannheim Research Institute for the Economics of Ageing (MEA) koordiniert. Die zeitliche und räumliche Dimension der Befragungen spiegelt die herausragende Position wider, die Baden-Württemberg in der empirischen Alternsforschung einnimmt.“ Das Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel wurde im Jahr 2001 an der Universität Mannheim gegründet.
SHARE (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe) ist ein im Jahr 2002 gestartetes Langzeit-Forschungsprojekt zur Erhebung von Daten über Gesundheit, Altern und Altersversorgung in Europa. Der Untersuchungszeitraum ist auf die Dauer bis 2023 angelegt. Dabei werden die Alternsprozesse von Befragten in 14 europäischen Ländern sowie in Israel anhand detaillierter Längsschnittdaten zur gesundheitlichen, sozioökonomischen und familiären Situation erfasst und gemessen.
Die aktuelle Stichprobe der dritten Erhebungswelle (2008/2009) zu retrospektiven Lebensgeschichten (SHARELIFE) umfasst die Angaben von über 30.000 Menschen ab 50 Jahren. Die Daten stehen der Wissenschaft kostenlos zur Auswertung zur Verfügung. Das Projekt wird durch die Europäische Union finanziert, mit Kofinanzierung durch das amerikanische National Institute on Aging.
Online: www.share-project.org